30 Jahre Anerkennung / 600 Jahre in Österreich
Eröffnung: Freitag, 12.04.2024, 18.30 Uhr
Pavelhaus / Pavlova hiša, Laafeld 30, 8490 Bad Radkersburg
Dauer: 13.04. – 25.05.2024
Öffnungszeiten: Mo – Sa, 13.00 bis 18.00 Uhr
Video zur Eröffnung: → I AUSTRITIKI ROMANI TSCHIB
ORF Steiermark Beitrag vom 22.04.2024
Mit der Volksgruppenanerkennung am 16.12.1993 bekennt sich die Republik Österreich zum Schutz und zur Pflege des Romanes als integraler Bestandteil der ethnokulturellen Vielfalt Österreichs. Damit ist eine europäisierte indische Sprache, die seit mindestens 600 Jahren im heutigen österreichischen Territorium gesprochen wird, offizielle Minderheitensprache bzw. Volksgruppensprache geworden.
Zum 30-jährigen Jubiläum der Anerkennung der Volksgruppe der Rom*nija in Österreich stellt die Ausstellung die Sprache Romanes vor – mit ihrer Verankerung in Indien und Europa, mit ihrem besonderen sprachlichen Reichtum und mit dem literarischen Schaffen in Österreich.
Die Vielfalt des Romanes wird am Beispiel von sechs dokumentierten und in Österreich gesprochenen Varietäten des Romanes vorgestellt: Arli-Romanes, Burgenland-Romanes, Gurbet-Romanes, Kalderaš-Romanes, Lovara-Romanes und Servika bzw. ostslowakisches Romanes. Die Varietät des Sinti-Romanes bleibt auf Wunsch der Sinti*ce unberücksichtigt. Romani und Romanes sind die Allgemeinbezeichnungen für die Sprache der größten und vielfältigsten Minderheit Europas, den Rom*nija. Im deutschen Sprachraum wird meist die Bezeichnung Romanes verwendet. International ist die Bezeichnung Romaniüblich
Im Zentrum der Ausstellung steht ein Ausstellungsfilm (12 min) “Das österreichische Romanes” – mit einer animierten Wortreise über die Migration von Indien nach Europa, mit den frühesten Tondokumenten des Romanes, mit Statements zu und in Romanes von Vertreter*innen der Volksgruppe zum Thema „So si tuke šukar? / Was ist für Dich schön?“, die es auch ermöglichen, verschiedene Varietäten des Romanes zu hören, und mit einem Einblick in das neue digitale Forschungsarchiv romani-project.org.
Dazu geben Ausstellungsposter die Möglichkeit zur Vertiefung in die sprachliche Vielfalt des Romanes und seine Gefährdung. Sie zeigen den Wandel zur öffentlichen Verwendung von Romanes in Medien und Literatur. In der Schwerpunktausgabe des Literaturmagazins LICHTUNGEN wird das lyrische Schaffen in Romanes in Österreich exemplarisch vorgestellt. Eine Auswahl an zweisprachigen Magazinen und Büchern lädt zur weiteren Auseinandersetzung ein.
Kooperationspartner der Ausstellung sind die Vereine Romano Centro in Wien und Roma Service in Kleinbachselten/Burgenland. Mit Beiträgen von Fevzije Bahar, Ivana Bocko, Gergana Chapaeva, Rebecca Anca Covaciu, Barka Emini, Emmerich Gärtner-Horvath, Susanne Horvath, Alisa Jovanović, Mile Jovanović, Kiara Kamer, Rabie Perić, Zaklina Radosavljević, Justin Sarközi und Nuna Stojka
Ausstellung im Auftrag des Österreichischen Parlaments anlässlich des 30jährigen Jubiläums der Anerkennung als Volksgruppe in Österreich am 16.12.1993.
Eine Zusammenarbeit von [romani] PROJEKT, Akademie Graz, Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Romano Centro und Roma Service.
Kuratiert von Dieter W. Halwachs und Astrid Kury in Zusammenarbeit mit
Danijela Cicvarić, Christiane Fennesz-Juhasz, Emmerich Gärtner-Horvath und Mozes F. Heinschink
Mitwirkende: Fevzije Bahar, Ivana Bocko, Gergana Chapaeva, Rebecca Anca Covaciu, Barka Emini, Emmerich Gärtner-Horvath,
Susanne Horvath, Alisa Jovanović, Mile Jovanović, Kiara Kamer, Rabie Perić, Zaklina Radosavljević, Justin Sarközi, Nuna Stojka
Ausstellungsgestaltung: Alexander Kada, Linda Schneider
Ausstellungstexte: Dieter W. Halwachs und Astrid Kury
Lektorat: Heidi Oswald
Videobeiträge von Lilo Hohenberger (Illustration und Animation) und Lea Titz (Regie, Kamera, Schnitt), Mozes F. Heinschink (Übersetzung), Roland Zumbühl (Ton), Julian Tapprich (Untertitel, Montage), Gen Seto (Sounddesign)
Forschungsarchiv www.romani-project.org: Valentin Edelsbrunner (Programmierung), Linda Schneider (Gestaltung)
© Alle Rechte bei den Urheber*innen
Wien 2023