Ausstellung
Eröffnung: 17. Februar 2018, 11.00 Uhr
Michaela Bruckmüller behandelt das Thema Kommunikation am Beispiel heimischer Pflanzen, die zur Abwehr und somit Arterhaltung Gifte bilden. Während andere Pflanzen sich mit Stacheln oder Dornen abgrenzen, wird ihre Giftigkeit oft durch Signalfarben sichtbar. Sie locken nach außen durch Schönheit in Farbe und Form, tragen aber den Abgrund in sich, denn sie sind meist beim ersten Kontakt für den Menschen toxisch, also krankmachend. Sobald man sich aber näher mit einer Pflanze beschäftigt und ihre Giftstoffe in eine bestimmte Konzentration und Zusammensetzung bringt, kann sie – entgegen ihres vormaligen pathogenen „Konzepts“ – auch kurativ wirken. Übertragen auf den Menschen wird hiermit die Kommunikation als ein Prozess definiert, der sich zwischen Abwehr, Schutz, Verlockung und tieferer Auseinandersetzung bewegt. Bruckmüller stellt die Pflanzen in großformatigen, gestochen scharfen Aufnahmen in einer nüchternen, dekorativen Ästhetik dar. Inkludiert ist die lateinische Bezeichnung der jeweiligen Pflanze sowie ihre Bedeutung für die Kommunikation mit der Umgebung. Zu den Arbeiten werden von einer Frau gelesene Texte aus dem Buch „Tod und Flora“ von Helmut Eisendle – eine Vorstellung von 33 Giftpflanzen und deren toxischen „Qualitäten“ sowie absurde Berichte von Menschen, die durch von anderen verabreichte Pflanzengifte starben – eingespielt. Petra Noll