Das beratende Kulturkuratorium wurde handstreichartig umbesetzt, und unter den neuen Mitgliedern des Gremiums sind Personen zu finden, die im Kunst- und Kulturfeld bisher kaum in Erscheinung getreten sind, und, was noch schlimmer ist, es sind auch Personen darunter, die mit Aktivitäten in Verbindung stehen, die das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes DÖW als rechtsextrem einstuft.
Die steirische Kulturszene startet unter #KULTURLANDRETTEN eine Protestkampagne. Gehen wir gemeinsam mit den betroffenen Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen auf die Straße und geben ein deutliches Zeichen ab!
Kein Platz für rechtsextreme Gesinnungen in den Gremien!
Keine Kürzungen für Kunst & Kultur in der Steiermark!
Das Vorgehen steht außerdem klar entgegen der im Landtag beschlossenen Kulturstrategie 2030 sowie dem Landeskulturförderungsgesetz, wonach parteipolitische Einflussnahme zurückgedrängt und unabhängiger Expertise Vorrang gegeben werden muss.
In seiner neuen Zusammensetzung spiegelt das Kuratorium außerdem in keiner Weise die Komplexität des kulturellen Feldes wider: so gut wie niemand hat Erfahrungen in der freien Szene, nur wenige sind in den Regionen angesiedelt, wir vermissen Personen aus der mehrsprachigen oder ethnischen Kulturarbeit, es gibt kaum Fachleute aus der zeitgenössischen und experimentellen Kunst und kaum überregionale Expertise. Außerdem weist das Geschlechterverhältnis erneut eine gravierende Schieflage auf.
Am 17. März wurde ein Offener Brief an Kulturlandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl und an Medienvertreter:innen verschickt, den bis zum damaligen Zeitpunkt wohl schon mehr als 1.000 Kulturschaffende unterzeichnet haben.
Es ist zu befürchten, dass die Entwicklungen in Kunst und Kultur nur ein erster Schritt sind und die Vorgehensweise der Blau-Schwarzen Landesregierung auch andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens treffen wird. Wir sind bereit für transdisziplinäre Solidarität!
Donnerstag, 20. März 2025, 18:00 Uhr
Startpunkt: Europaplatz vor dem Hauptbahnhof, 8020 Graz