In unserer Gesellschaft wird bereits seit Jahrhunderten die Frau dem Mann gegenübergestellt.
Anhand von körperlichen Merkmalen wird, sobald wir geboren werden, unser Geschlecht und
somit unsere Rolle im Leben festgelegt. Dieses binäre System ist aber keineswegs natürlich,
sondern ein kulturelles Konstrukt. Denn, auch auf die Tierwelt lässt sich dieses System nicht
einheitlich übertragen. Wie soll man auch einen bilateralen Gynandromorph Kardinal, eine Bananenschnecke,
wo die die ganze Art hermaphroditär ist oder einen intersexuellen Hirsch in männlich und weiblich einteilen?
Anna-May Moody beschäftigt sich in ihrer keramischen Arbeit mit Tieren, die das binäre System sprengen.

Die  Ausstellung „undefined” befasst sich nun mit der großen Vielfalt nicht-binärer Tiere und Tierarten, von Insekten über Fische und Vögel bis hin zu den Säugetieren. Oft wird die Tierwelt herangezogen, um Vorstellung von „normal“ zu legitimieren, doch zeigt sich, dass solche Kategorien nicht „natürlich“ sind. In ihrer Rauminstallation lässt Anna-May Moody die Wände mit solch fluiden Wesen überziehen, gerahmt vom umfassenden Kontext der Biodiversität.

Anna-May Moody, * 13.07.2002 in Deutschlandsberg, besuchte die Meisterschule für Kunst und Gestaltung Graz Ortweinschule / Meisterklasse für Keramische Formgebung. Ihre Abschlussarbeit wurde mit dem Stipendium der Akademie Graz für Studierende der Meisterschule  für Kunst und Gestaltung ausgezeichnet. Aktuell studiert Anna-May Moody Englisch sowie Kunst und Gestaltung an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Neben der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem binären System komponiert sie Lieder und Stücke und experimentiert dabei mit verschiedenen Taktarten.